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3.
Inhalt und Beurteilung
Gemeinsamkeiten zwischen Hansberrys „A Raisin in the Sun“ und „Clybourne Park“ sind nicht zu übersehen. So stammt nicht nur der Titel „Clyboure Park“ von Hansberrys Schauspiel, sondern in beiden Fällen geht es auch um die gleiche Immobilie, das Haus Clybourne Street 406. Zudem tritt einer der Darsteller in beiden Theaterproduktionen auf. Ein weiterer gemeinsamer Aspekt ist der Zeitpunkt des Beginns beider Dramen kurz vor der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung in den 1960er Jahren. Der zweiten Akt findet 50 Jahre später im selben Haus 406 Clybourne Street statt. Die gleichen Schauspieler erscheinen nunmehr in anderen Rollen. In der Zwischenzeit hatte es große sozialpolitische Veränderungen gegeben und die Lage der Afro-Amerikaner in den USA hatte sich entscheidend verändert. Die Entstehung einer erfolgreichen schwarzen Mittelklasse zeugte von deren zunehmender Akzeptanz in der amerikanischen Gesellschaft. Höhepunkt der Entwicklung war wohl das Jahr 2008, als die amerikanische Bevölkerung einen farbigen Präsidenten wählte.
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Bruce Norris, Clybourne Park |
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Das schwarze Paar Kevin und Lena, letztere eine Nichte der Youngers aus „A Raisin in the Sun“, die in Clybourne Street 406 aufgewachsen ist, treten als Vertreter der Schwarzen Nachbarschaftsvereinigung auf. Lena befürchtet die Gefährdung der historischen Integrität des Wohngebiets und widersetzt sich der Gentrifizierung durch weiße Käufer. Die Diskussion über die Baupläne des neuen Hauses wird einerseits zwischen Kevin, Lena und Tom, dem juristischen Vertreter der Nachbar-schaftsvereinigung geführt, und andererseits mit den Käufern des Hauses und deren Rechtsanwältin. Sie verliert sich aber bald in einen Streit über Banalitäten.
In einem Interview charkterisiert Bruce Norris die beiden Akte seines Dramas wie folgt: „In Clybourne Park, the first act is a tragedy and the second part is a comedy because the people in the first act all understand each other much more than the people do in the second act. In the second act everyone makes assumptions.” In der Tat ist Norris Drama, trotz seiner ernsten und spannungsgeladenen Thematik für das Publikum extrem komisch und es reagiert mit Lachsalven. Die Kommunikation der Charaktere untereinander ist kaum möglich, denn jeder unterbricht jeden und oft überlappen sich die Äußerungen. Es zeigt sich insgesamt, dass sich auch im 21. Jahrhundert die Einstellung zur Rassenfrage nicht wesentlich geändert hat, und Gespräche darüber in einer Sackgasse enden.
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